Kapazitives Messverfahren: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Messprinzip des kapizitiven Feuchtesensors basiert auf Änderungen der Kapazität eines dünnen Polymerfilms bei Aufnahme bzw. Abgabe von Wassermolekülen. | == Abstract == | ||
Das Messprinzip des kapizitiven Feuchtesensors basiert auf Änderungen der Kapazität eines dünnen Polymerfilms bei Aufnahme bzw. Abgabe von Wassermolekülen. | |||
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''Abbildung 1''': Schematischer Aufbau eines kapazitiven Feuchtefühlers: Fa. Jumo Gmbh&Co. KG]] | |||
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*und der wasserdampfdurchlässigen oberen Elektrode. | *und der wasserdampfdurchlässigen oberen Elektrode. | ||
Die in der Umgebungsluft enthaltene Feuchtigkeitsmenge durchdringt als Wasserdampf die obere Elektrode des Feuchtesensors und erreicht den aktiven Polymerfilm (z.B. Celluloseacetat oder Polyamid). Die in dem Film aufgenommene Wasserdampfmenge verändert die elektrischen Eigenschaften des Feuchtesensors derart, dass sich die Kapazität ändert. Die Kapazitätsänderung ist proportional zur Änderung der relativen Feuchte und wird durch eine nachgeschaltete Elektronik ausgewertet und in ein normiertes Ausgangssignal umgeformt. | <br> Die in der Umgebungsluft enthaltene Feuchtigkeitsmenge durchdringt als Wasserdampf die obere Elektrode des Feuchtesensors und erreicht den aktiven Polymerfilm (z.B. Celluloseacetat oder Polyamid). Die in dem Film aufgenommene Wasserdampfmenge verändert die elektrischen Eigenschaften des Feuchtesensors derart, dass sich die Kapazität ändert. Die Kapazitätsänderung ist proportional zur Änderung der relativen Feuchte und wird durch eine nachgeschaltete Elektronik ausgewertet und in ein normiertes Ausgangssignal umgeformt. | ||
[[Datei:Kombifuehler Ahlborn.jpg|thumb|400px|right|Kombifühler zu Messung der Lufttemoperatur (oben) und der relativen Luftfeuchte mit einem kapazitiven Feuchtesensor(unten), Foto: Hans-Jürgen Schwarz]] | |||
Durch den speziellen Aufbau und die geringe Eigenmasse der kapazitiven Feuchtesensoren werden sehr schnelle Ansprechzeiten erreicht. Weiterhin sind sie weitgehend unempfindlich gegen leichte Verschmutzungen und Staub. Als Schutz vor Berührungen der Oberfläche sind die Sensoren meist in einem Kunststoffgehäuse eingefasst. Für Anwendungen im Hochfeuchtebereich sind betauungssichere Ausführungen erhältlich. | Durch den speziellen Aufbau und die geringe Eigenmasse der kapazitiven Feuchtesensoren werden sehr schnelle Ansprechzeiten erreicht. Weiterhin sind sie weitgehend unempfindlich gegen leichte Verschmutzungen und Staub. Als Schutz vor Berührungen der Oberfläche sind die Sensoren meist in einem Kunststoffgehäuse eingefasst. Für Anwendungen im Hochfeuchtebereich sind betauungssichere Ausführungen erhältlich. | ||
Kapazitive Messverfahren finden Anwendung, wenn keine hohe Konzentrationen von | Kapazitive Messverfahren finden Anwendung, wenn keine hohe Konzentrationen von korrosiven Gasen oder Lösungen auftreten. | ||
Der Standardmessbereich für kapazitive Feuchtesensoren beträgt überwiegend 10 - 90% RH. Bei hochwertigen Ausführungen sind Messungen im Bereich zwischen 0 und 100% RH möglich. | Der Standardmessbereich für kapazitive Feuchtesensoren beträgt überwiegend 10 - 90% RH. Bei hochwertigen Ausführungen sind Messungen im Bereich zwischen 0 und 100% RH möglich. | ||
<!--[Datei:Schematischer Aufbau eines kapazitiven Feuchtefuehlers.JPG|thumb|left|200px|'''Abbildung 1''' - Schematischer Aufbau eines kapazitiven Feuchtefühlers]]--> | |||
Einer der Hauptvorteile des kapazitiven Messverfahrens ist der realisierbare Temperaturbereich, in dem die Feuchtemessungen durchgeführt werden können. So erlauben z. B. moderne Feuchtegeber für industrielle Anwendungen Messungen zwischen -40 bis 180 ºC, wobei die Temperatur gleichzeitig erfasst wird und ebenfalls als normiertes Ausgangssignal zur Verfügung steht. | |||
Einer der Hauptvorteile des kapazitiven Messverfahrens ist der realisierbare | |||
Bedingt durch die rein elektrische Messung bietet das kapazitive Messverfahren einen weiteren Vorteil. So können z. B. hochwertige und mit modernster Mikroprozessortechnik ausgestattete Feuchtegeber mit einer Vielfalt möglicher Optionen und Funktionen versehen werden. Da unterschiedlich auftretende Gasdrücke und Luftgeschwindigkeiten kaum einen Einfluss auf den kapazitiven Feuchtesensor ausüben, sind Geräteausführungen erhältlich, die Messungen in druckbelasteten Systemen zwischen 0-100 bar erlauben. | Bedingt durch die rein elektrische Messung bietet das kapazitive Messverfahren einen weiteren Vorteil. So können z. B. hochwertige und mit modernster Mikroprozessortechnik ausgestattete Feuchtegeber mit einer Vielfalt möglicher Optionen und Funktionen versehen werden. Da unterschiedlich auftretende Gasdrücke und Luftgeschwindigkeiten kaum einen Einfluss auf den kapazitiven Feuchtesensor ausüben, sind Geräteausführungen erhältlich, die Messungen in druckbelasteten Systemen zwischen 0-100 bar erlauben. | ||
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Die Messgenauigkeit liegt je nach Gerätetyp zwischen ± 2 und ± 5% RH. Unter bestimmten Voraussetzungen können sogar Messgenauigkeiten von ± 1% RH erreicht werden. | Die Messgenauigkeit liegt je nach Gerätetyp zwischen ± 2 und ± 5% RH. Unter bestimmten Voraussetzungen können sogar Messgenauigkeiten von ± 1% RH erreicht werden. | ||
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Aktuelle Version vom 12. Juni 2012, 08:12 Uhr
Autor: Hans-Jürgen Schwarz
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Abstract[Bearbeiten]
Das Messprinzip des kapizitiven Feuchtesensors basiert auf Änderungen der Kapazität eines dünnen Polymerfilms bei Aufnahme bzw. Abgabe von Wassermolekülen.
Der Sensor besteht
- aus einem Glassubstrat als Träger
- den unteren Elektroden
- dem Polymerfilm
- und der wasserdampfdurchlässigen oberen Elektrode.
Die in der Umgebungsluft enthaltene Feuchtigkeitsmenge durchdringt als Wasserdampf die obere Elektrode des Feuchtesensors und erreicht den aktiven Polymerfilm (z.B. Celluloseacetat oder Polyamid). Die in dem Film aufgenommene Wasserdampfmenge verändert die elektrischen Eigenschaften des Feuchtesensors derart, dass sich die Kapazität ändert. Die Kapazitätsänderung ist proportional zur Änderung der relativen Feuchte und wird durch eine nachgeschaltete Elektronik ausgewertet und in ein normiertes Ausgangssignal umgeformt.
Durch den speziellen Aufbau und die geringe Eigenmasse der kapazitiven Feuchtesensoren werden sehr schnelle Ansprechzeiten erreicht. Weiterhin sind sie weitgehend unempfindlich gegen leichte Verschmutzungen und Staub. Als Schutz vor Berührungen der Oberfläche sind die Sensoren meist in einem Kunststoffgehäuse eingefasst. Für Anwendungen im Hochfeuchtebereich sind betauungssichere Ausführungen erhältlich.
Kapazitive Messverfahren finden Anwendung, wenn keine hohe Konzentrationen von korrosiven Gasen oder Lösungen auftreten.
Der Standardmessbereich für kapazitive Feuchtesensoren beträgt überwiegend 10 - 90% RH. Bei hochwertigen Ausführungen sind Messungen im Bereich zwischen 0 und 100% RH möglich.
Einer der Hauptvorteile des kapazitiven Messverfahrens ist der realisierbare Temperaturbereich, in dem die Feuchtemessungen durchgeführt werden können. So erlauben z. B. moderne Feuchtegeber für industrielle Anwendungen Messungen zwischen -40 bis 180 ºC, wobei die Temperatur gleichzeitig erfasst wird und ebenfalls als normiertes Ausgangssignal zur Verfügung steht.
Bedingt durch die rein elektrische Messung bietet das kapazitive Messverfahren einen weiteren Vorteil. So können z. B. hochwertige und mit modernster Mikroprozessortechnik ausgestattete Feuchtegeber mit einer Vielfalt möglicher Optionen und Funktionen versehen werden. Da unterschiedlich auftretende Gasdrücke und Luftgeschwindigkeiten kaum einen Einfluss auf den kapazitiven Feuchtesensor ausüben, sind Geräteausführungen erhältlich, die Messungen in druckbelasteten Systemen zwischen 0-100 bar erlauben.
Die Messgenauigkeit liegt je nach Gerätetyp zwischen ± 2 und ± 5% RH. Unter bestimmten Voraussetzungen können sogar Messgenauigkeiten von ± 1% RH erreicht werden.
Vorteile:
- preiswerte, schnelle und präzise Messung
- Großer Messbereich (0 .. 100 %RH, -4 .. +180 ºC
- Langzeitstabil
- Kleine, tragbare Messgeräte
- Luftdruckunabhängig
- Messung ohne Wartung auch bei Minustemperaturen möglich
Nachteile:
- Begrenzte Langzeitstabilität
- Empfindlich gegenüber Betauung und bestimmten aggressiven Medien