Calcit: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox_Salz
|Footnote=<ref>http://webmineral.com/data/Calcite.shtml</ref><ref>http://www.mindat.org/min-859.html</ref><ref>http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Calcit</ref>
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|mineralogischerName=Calcit
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== Abstract  ==


= Abstract =
== Einleitung ==


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= Einleitung  =
 
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= Allgemeines  =
== Allgemeines  ==


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== Vorkommen von Calcit<br>  ==
== Vorkommen von Calcit<br>  ==
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Ein sehr reines Vorkommen von Calciumcarbonat stellt Kalkspat dar. Calciumcarbonat als Bindemittel für Mörtel und in maltechnischer Verwendung kann organischen oder anorganischen Ursprunges sein. Die besondere Eigenschaft von Kalkspat, die starke Doppelbrechung, wurde bereits im 17. Jh entdeckt und von C. Huygens naturwissenschaftlich erklärt. <br><br>  
Ein sehr reines Vorkommen von Calciumcarbonat stellt Kalkspat dar. Calciumcarbonat als Bindemittel für Mörtel und in maltechnischer Verwendung kann organischen oder anorganischen Ursprunges sein. Die besondere Eigenschaft von Kalkspat, die starke Doppelbrechung, wurde bereits im 17. Jh entdeckt und von C. Huygens naturwissenschaftlich erklärt. <br><br>  


== <br> Angaben zu Herkunft und Bildung von Calcit an Baudenkmalen<br> ==
= Angaben zum Schadenspotential und zur Verwitterungsaktivität von Calcit  =


== Lösungsverhalten: ==
== Angaben zum Schadenspotential und zur Verwitterungsaktivität von Calcit ==


Calcit ist in reinem Wasser kaum löslich. Der Temperatureinfluß auf die Löslichkeit ist gering.<br>Enthält Wasser allerdings CO<sub>2</sub>, dann erhöht sich die Löslichkeit deutlich.<br><br>
=== Lösungsverhalten  ===


{| width="200" cellspacing="1" cellpadding="1" border="1"
Calcit ist in reinem Wasser kaum löslich. Der Temperatureinfluß auf die Löslichkeit ist gering. Enthält Wasser allerdings CO<sub>2</sub>, dann erhöht sich die Löslichkeit deutlich.<br>
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|+''Tabelle 1: Löslichkeit von Calcit in Abhängigkeit zur Temperatur [Angaben nach H. J. Schwarz 1996 und Stark/Stürmer 1993] <bib id="Stark.etal:1996" />''                   
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<br>Tabelle 1 – Löslichkeit von Calcit in Abhängigkeit zur Temperatur [Angaben nach H. J. Schwarz 1996 und<br>Stark/Stürmer 1993] <bibref>Stark.etal:1996</bibref>
<br>Das System CaCO<sub>3</sub>– H<sub>2</sub>O:<br>Beide bekannte Hydratstufen von Calciumcarbonat existieren nur unter besonderen Verhältnissen<br>und dehydrieren unter Normalbedingungen an der Luft.<br>
(vgl.Tabelle [[Hygroskopizität der Salze und Gleichgewichtsfeuchte]]) <br>
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Das System CaCO<sub>3</sub>– H<sub>2</sub>O:<br>Beide bekannte Hydratstufen von Calciumcarbonat existieren nur unter besonderen Verhältnissen und dehydrieren unter Normalbedingungen an der Luft.<br>


== Hygroskopizität  ==


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<!-- === Kristallisationsdruck  ===


== Kristallisationsdruck  ==


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=== Umwandlungsreaktionen  ===


== Hydratationsverhalten  ==


== Hydratationsdruck ==
== Analytischer Nachweis == -->


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== Mikroskopie<br> ==


== Umwandlungsreaktionen<br> ==
'''Laboruntersuchung:'''<br>Calcit ist nur geringfügig in reinem Wasser zu lösen, so daß keine Rekristallisation initiiert werden kann.


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<br> '''Brechungsindizes:'''&nbsp; n<sub>0</sub> = 1.658,&nbsp; n<sub>E</sub> = 1.486 <br>'''Doppelbrechung''':&nbsp;&nbsp;&nbsp; Δ&nbsp; = max. 0,172<br>'''Kristallklass'''e:&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; trigonal<br>  
 
= Analytischer Nachweis  =
 
== Mikrochemie<br>  ==
 
Laboruntersuchung:<br>Calcit ist nur geringfügig in reinem Wasser zu lösen, so daß keine Rekristallisation initiiert werden kann.<br>
 
== Mikroskopie<br>  ==
 
'''Brechungsindizes von Calcit:'''&nbsp; n<sub>0</sub> = 1.658,&nbsp; n<sub>E</sub> = 1.486 <br>'''Doppelbrechung''':&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Δ&nbsp; = max. 0,172<br>'''Kristallklass'''e:&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; &nbsp; &nbsp; trigonal<br>  


<br> '''Polarisationsmikroskopische Untersuchung:'''<br>  
<br> '''Polarisationsmikroskopische Untersuchung:'''<br>  


Calcitkristalle, die Kalkmörtel, Verputz oder Malschicht entstammen, sind in der Regel außerordentlich kleinteilig, so daß morphologische Eigenschaften&nbsp;&nbsp;&nbsp; lichtmikroskopisch selten klar erfaßbar sind. Vielmehr zeigt sich Calcit in Materialproben als eine Art Matrix feiner, rundlich wirkender Partikel, in welcher nur selten gut ausgebildete, tafelige Rhomboeder vorliegen, welche für Calcit charakteristisch sind.  
Calcitkristalle, die Kalkmörtel, Verputz oder Malschicht entstammen, sind in der Regel außerordentlich kleinteilig, so daß morphologische Eigenschaften lichtmikroskopisch selten klar erfassbar sind. Vielmehr zeigt sich Calcit in Materialproben als eine Art Matrix feiner, rundlich wirkender Partikel, in welcher nur selten gut ausgebildete, tafelige Rhomboeder vorliegen, welche für Calcit charakteristisch sind.  


Entstammen Calcitkristalle eines Probematerials anderen Herkunftsquellen, wie Kalkspat, Kreiden, Muscheln etc., dann können deutlich<br>größere, äquidimensionale Partikel auftreten. Stark elongierte Teilchen, Latten oder Nadeln sowie Kristallaggregate erscheinen nicht.  
Entstammen Calcitkristalle einem Probematerial anderer Herkunftsquellen, wie Kalkspat, Kreiden, Muscheln etc., dann können deutlich<br>größere, äquidimensionale Partikel auftreten. Stark elongierte Teilchen, Latten oder Nadeln sowie Kristallaggregate erscheinen nicht.  


Die sehr hohe Doppelbrechung führt selbst bei kleinen Partikeln zu deutlichen Interferenzphänomenen. Auffällig ist zudem der starke Reliefwechsel, besonders deutlich bei der Verwendung eines Immersionsmedium, welches einen Brechungsindex nahe dem des n<sub>O</sub> – Wertes von 1,658 besitzt. Da Calcit optisch einachsig ist, zeigt sich unabhängig von der Orientierung und der Betrachtungsrichtung auf einen Einzelpartikel in einer der beiden Normalstellungen<br>stets ein fester Brechungsindexwert, der mit n<sub>D</sub> = 1,658 wirksam ist.  
Die sehr hohe Doppelbrechung führt selbst bei kleinen Partikeln zu deutlichen Interferenzphänomenen. Auffällig ist zudem der starke Reliefwechsel, besonders deutlich bei der Verwendung eines Immersionsmedium, welches einen Brechungsindex nahe dem des n<sub>O</sub> – Wertes von 1,658 besitzt. Da Calcit optisch einachsig ist, zeigt sich unabhängig von der Orientierung und der Betrachtungsrichtung auf einen Einzelpartikel in einer der beiden Normalstellungen stets ein fester Brechungsindexwert, der mit n<sub>D</sub> = 1,658 wirksam ist.  


<br>'''Verwechslungsmöglichkeiten:'''<br>  
<br>'''Verwechslungsmöglichkeiten:'''<br>  


Calcit ist eindeutig zuzuweisen, wenn die nachstehenden Merkmale erfaßt sind:<br>  
Calcit ist eindeutig zuzuweisen, wenn die nachstehenden Merkmale erfasst sind:<br>  


*Calcit ist in Wasser kaum löslich  
*Calcit ist in Wasser kaum löslich  
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*sehr starke Doppelbrechung  
*sehr starke Doppelbrechung  
*hohes Relief in den meisten Immersionsmedien<br>  
*hohes Relief in den meisten Immersionsmedien<br>  
*bei der Verwendung eines Einbettmedium mit einem Brechungsindex von 1,662 zeigt sich ein starker Reliefwechsel, wobei ein Kristall in der Normalstellung nahezu verschwindet, in welcher der nO-Bechungsindex wirksam ist<br>  
*bei der Verwendung eines Einbettmedium mit einem Brechungsindex von 1,662 zeigt sich ein starker Reliefwechsel, wobei ein Kristall in der Normalstellung nahezu verschwindet, in welcher der n<sub>o</sub>-Bechungsindex wirksam ist<br>  
*es ist nur parallele und symmetrische Auslöschung beobachtbar
*es ist nur parallele und symmetrische Auslöschung beobachtbar


<br> Salzphasen, die calcitähnliche chemische und optische Eigenschaften aufweisen:<br>  
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{| width="100%" cellspacing="0" cellpadding="4" border="2"
|+''Tabelle 2: Salzphasen, die calcitähnliche chemische und optische Eigenschaften aufweisen''                   
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| '''Salzphase'''  
|bgcolor = "#F0F0F0"| '''Salzphase'''  
| <font color="#818181">'''Unterscheidungsmerkmale zu Calcit'''</font>
|bgcolor = "#F0F0F0"| '''Unterscheidungsmerkmale zu Calcit'''
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| Dolomit; MgCa(CO<sub>3</sub>)2&nbsp;  
|bgcolor = "#F7F7F7"| '''Dolomit''' MgCa(CO<sub>3</sub>)2&nbsp;  
| Beide Indizes über 1.5
|bgcolor = "#FFFFEO"| Beide Indizes über 1.5
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| Magnesit; MgCO<sub>3</sub>  
|bgcolor = "#F7F7F7"| '''Magnesit''' MgCO<sub>3</sub>  
| Beide Indizes über 1.5, n<sub>O</sub>- Index mit 1.7-1.719 deutlich höher, als bei Calcit.
|bgcolor = "#FFFFEO"| Beide Indizes über 1.5, n<sub>o</sub>- Index mit 1.7-1.719 deutlich höher als bei Calcit.
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== Photometrie  ==
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== Röntgendiffraktometrie  ==
== Röntgendiffraktometrie  ==


== Ionenchromatographie ==
== Raman-Stektroskopie ==


== DTA/TG  ==
== DTA / TG  ==


== IR-Spektroskopie  ==
== IR-Spektroskopie  ==


= Umgang mit Calcitschäden =
= Umgang mit Calcitschäden =


= Salze und Salzschäden im Bild  =
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== Am Objekt ==
== Calcit im Bild ==


== Unter dem Polarisationsmikrokop ==
<!-- === Am Objekt ==


<br>  
=== Unter dem Polarisationsmikroskop  === -->


<br>
=== Unter dem Rasterelektronenmikroskop  ===


== Unter dem Rasterelektronenmikroskop  ==
<gallery caption=" " widths="200px" heights="150px" perrow="3">
Image:Calcit Kristalle Musterplatte.jpg| Calcitkristalle auf einer Musterplatte
Image:| unter gekreuzten Polarisatoren


= Weblinks<br> =
</gallery>


<br>  
== Weblinks<br>  ==
<references/><br>


http://webmineral.com/data/Calcite.shtml
== Literatur  ==


http://www.mindat.org/min-859.html<br>  
<biblist />  


http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Calcit<br>
'''Weitere Literatur'''


= Literatur  =
<bibprint filter=" title:%calcite%"/>


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[[Category:Calcit]] [[Category:Schwarz,Hans-Jürgen]] [[Category:R-MSteiger]]  [[Category:Review]] [[Category:Salz]] [[Category:Carbonat]][[Category:Liste]]
 
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2015, 21:38 Uhr

Autoren: Hans-Jürgen Schwarz , Nils Mainusch
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Calcit[1][2][3]
Calcit Kristalle Musterplatte.jpg
Mineralogische Salzbezeichnung Calcit
Chemische Bezeichnung Calciumcarbonat
Trivialname Kalkspat, Reichit, Kanonenspat, Doppelspat, Kreide
Chemische Formel CaCO3
Hydratformen CaCO3•H2O
CaCO3•6H2O
Kristallsystem trigonal
Deliqueszenzfeuchte 20°C
Löslichkeit(g/l) bei 20°C 0,014 g/l (25°C)
Dichte (g/cm³) 2,72 g/cm3
Molares Volumen
Molare Masse 100,09 g/mol
Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig
Spaltbarkeit sehr vollkommen, Spaltwinkel 75°
Kristallhabitus sehr unterschiedlich, Konkretionen, oolithisch, stalaktitisch, körnig, massig
Zwillingsbildung sehr häufig Gleitzwillinge (polynynthetische Translationslamellen)
Phasenübergang
Chemisches Verhalten in kalten, verdünnten Säuren unter heftigem Brausen löslich
Bemerkungen sehr gut löslich in 2M HCl
Kristalloptik
Brechungsindices no = 1,658
ne = 1,486
Doppelbrechung Δ = 0,172
Optische Orientierung einachsig negativ
Pleochroismus
Dispersion
Verwendete Literatur


Vorkommen von Calcit
[Bearbeiten]

In Form natürlicher Minerale tritt Calciumcarbonat als Calcit und Aragonit auf. Außer diesen beiden Modifikationen existiert Vaterit als instabile Modifikation, welche in Körperknochen nachweisbar ist, sich unter normalen Bedingungen allerdings in Aragonit und Calcit umwandelt.

Ein sehr reines Vorkommen von Calciumcarbonat stellt Kalkspat dar. Calciumcarbonat als Bindemittel für Mörtel und in maltechnischer Verwendung kann organischen oder anorganischen Ursprunges sein. Die besondere Eigenschaft von Kalkspat, die starke Doppelbrechung, wurde bereits im 17. Jh entdeckt und von C. Huygens naturwissenschaftlich erklärt.


Angaben zum Schadenspotential und zur Verwitterungsaktivität von Calcit[Bearbeiten]

Lösungsverhalten[Bearbeiten]

Calcit ist in reinem Wasser kaum löslich. Der Temperatureinfluß auf die Löslichkeit ist gering. Enthält Wasser allerdings CO2, dann erhöht sich die Löslichkeit deutlich.

Tabelle 1: Löslichkeit von Calcit in Abhängigkeit zur Temperatur [Angaben nach H. J. Schwarz 1996 und Stark/Stürmer 1993] [Stark.etal:1996]Titel: Bauschädliche Salze
Autor / Verfasser: Stark, Jochen; Stürmer, Sylvia
Link zu Google Scholar
18°C 25°C
0,015g/l 0,014 g/l


Das System CaCO3– H2O:
Beide bekannte Hydratstufen von Calciumcarbonat existieren nur unter besonderen Verhältnissen und dehydrieren unter Normalbedingungen an der Luft.


Mikroskopie
[Bearbeiten]

Laboruntersuchung:
Calcit ist nur geringfügig in reinem Wasser zu lösen, so daß keine Rekristallisation initiiert werden kann.


Brechungsindizes:  n0 = 1.658,  nE = 1.486
Doppelbrechung:    Δ  = max. 0,172
Kristallklasse:          trigonal


Polarisationsmikroskopische Untersuchung:

Calcitkristalle, die Kalkmörtel, Verputz oder Malschicht entstammen, sind in der Regel außerordentlich kleinteilig, so daß morphologische Eigenschaften lichtmikroskopisch selten klar erfassbar sind. Vielmehr zeigt sich Calcit in Materialproben als eine Art Matrix feiner, rundlich wirkender Partikel, in welcher nur selten gut ausgebildete, tafelige Rhomboeder vorliegen, welche für Calcit charakteristisch sind.

Entstammen Calcitkristalle einem Probematerial anderer Herkunftsquellen, wie Kalkspat, Kreiden, Muscheln etc., dann können deutlich
größere, äquidimensionale Partikel auftreten. Stark elongierte Teilchen, Latten oder Nadeln sowie Kristallaggregate erscheinen nicht.

Die sehr hohe Doppelbrechung führt selbst bei kleinen Partikeln zu deutlichen Interferenzphänomenen. Auffällig ist zudem der starke Reliefwechsel, besonders deutlich bei der Verwendung eines Immersionsmedium, welches einen Brechungsindex nahe dem des nO – Wertes von 1,658 besitzt. Da Calcit optisch einachsig ist, zeigt sich unabhängig von der Orientierung und der Betrachtungsrichtung auf einen Einzelpartikel in einer der beiden Normalstellungen stets ein fester Brechungsindexwert, der mit nD = 1,658 wirksam ist.


Verwechslungsmöglichkeiten:

Calcit ist eindeutig zuzuweisen, wenn die nachstehenden Merkmale erfasst sind:

  • Calcit ist in Wasser kaum löslich
  • Säureempfindlichkeit
  • sehr starke Doppelbrechung
  • hohes Relief in den meisten Immersionsmedien
  • bei der Verwendung eines Einbettmedium mit einem Brechungsindex von 1,662 zeigt sich ein starker Reliefwechsel, wobei ein Kristall in der Normalstellung nahezu verschwindet, in welcher der no-Bechungsindex wirksam ist
  • es ist nur parallele und symmetrische Auslöschung beobachtbar


Tabelle 2: Salzphasen, die calcitähnliche chemische und optische Eigenschaften aufweisen
Salzphase Unterscheidungsmerkmale zu Calcit
Dolomit MgCa(CO3)2  Beide Indizes über 1.5
Magnesit MgCO3 Beide Indizes über 1.5, no- Index mit 1.7-1.719 deutlich höher als bei Calcit.



Calcit im Bild[Bearbeiten]

Unter dem Rasterelektronenmikroskop[Bearbeiten]

Weblinks
[Bearbeiten]


Literatur[Bearbeiten]

[Stark.etal:1996] Stark, Jochen; Stürmer, Sylvia (1996): Bauschädliche Salze, Bauhaus-Univ. WeimarLink zu Google Scholar

Weitere Literatur

[Astilleros.etal:2000]Astilleros, J. M.; Pina, C. M.; Fernandez-Diaz, L.; Putnis, A. (2000): The effect of barium on calcite "{101-4}" surfaces during growth. In: Geochimica et Cosmochimica Acta, 64 (17), 2965-2972, WebadresseLink zu Google Scholar
[Foner.etal:1983] (1983): Simple method for the determination of gypsum, with some observations on the solubilities of gypsum, anhydrite, calcite and dolomite. In: Analyst, 108 (), 615-620Link zu Google Scholar
[Lea.etal:2001]Lea, A. S.; Amonette, J. E.; Baer, D. R.; Liang, Y.; Colton, N. G. (2001): Microscopic effects of carbonate, manganese, and strontium ions on calcite dissolution. In: Geochimica et Cosmochimica Acta, 65 (3), 369-379Link zu Google Scholar
[Mastromei.etal:1999]Mastromei, G.; Biagiotti, L.; Daly, S.; Perito, B.; Tiano, P. (1999): Stone reinforcement by bio-mediated calcite crystal precipitation. In: Ciferri, O.; Tiano, P.; Mastromei, G. (Hrsg.): International Conference on Microbiology and Conservation, 253-256.Link zu Google Scholar
[Plummer:1982]Plummer, L. N. (1982): The solubilities of calcite, aragonite and vaterite in CO2-H2O solutions between 0 and 90°C, and an evaluation of the aqueous model for the system CaCO3-CO2-H2O. In: Geochimica et Cosmochimica et Acta, 46 (6), 1011-1040Link zu Google Scholar
[Rothrock:1925]Rothrock, E. P. (1925): On the force of crystallization of calcite. In: Journal of Geology, 33 (1), 80-83, WebadresseLink zu Google Scholar
[Ruiz-Agudo.etal:2009] Ruiz-Agudo, E.; Putnis, C. V.; Jiménez-López, C.; Rodriguez-Navarro, C. (2009): An atomic force microscopy study of calcite dissolution in saline solutions: The role of magnesium ions. In: Geochimica Et Cosmochimica Acta, 73 (11), 3201--3217, 10.1016/j.gca.2009.03.016Link zu Google Scholar
[Ruiz-Agudo.etal:2009a] Rodriguez-Navarro, C.; Ruiz-Agudo, E.; Luque, A.; Rodriguez-Navarro, A. B. ; Ortega-Huertas, M. (2009): Thermal decomposition of calcite: Mechanisms of formation and textural evolution of CaO nanocrystals. In: American Mineralogist, 94 (4), 578--593, 10.2138/am.2009.3021Link zu Google Scholar
[Ruiz-Agudo.etal:2010] Ruiz-Agudo, E.; Kowacz, M.; Putnis, C. V.; Putnis, A. (2010): The role of background electrolytes on the kinetics and mechanism of calcite dissolution. In: Geochimica Et Cosmochimica Acta, 74 (4), 1256--1267, 10.1016/j.gca.2009.11.004Link zu Google Scholar
[Ruiz-Agudo.etal:2011b]Ruiz-Agudo, E.; Putnis, C. V.; Rodriguez-Navarro, C.; Putnis, A. (2011): Effect of pH on calcite growth at constant a Ca 2 + / a CO 3 2 - ratio and supersaturation. In: Geochimica Et Cosmochimica Acta, 75 (1), 284-296, WebadresseLink zu Google Scholar
[Ruiz-Agudo.etal:2011c]Ruiz-Agudo, E. ; Putnis, C. V.; Wang, L. ; Putnis, A. (2011): Specific effects of background electrolytes on the kinetics of step propagation during calcite growth. In: Geochimica Et Cosmochimica Acta, 75 (13), 3803-3814, WebadresseLink zu Google Scholar
[Siegel.etal:1968]Siegel, Frederic R.; Dort, Wakefield Jr.; Milton, Charles (1968): Thenardite, syngenite, gypsum, and calcite caliche from Southern Victoria Land, Antarctica. In: Geol. Soc. Amer., Spec. Paper. No., 101 (201)Link zu Google Scholar
[Skoulikidis.etal:1984a]Skoulikidis, Theodore N.; Beloyannis, Nicholas (1984): Inversion of marble sulfation - reconversion of gypsum films into calcite on the surfaces of monuments and statues. In: Studies in Conservation, 29 (4), 197-204, WebadresseLink zu Google Scholar
[Tiano.etal:1992]Tiano, P.; Addadi, L.; Weiner, S. (1992): Stone reinforcement by induction of calcite crystals using organic matrix macromolecules. Feasibility study. In: Rodrigues, J. Delgado; Henriques, Fernando; Jeremias, F. Telmo (Hrsg.): Proceedings of the 7th International Congress on Deterioration and Conservation of Stone, Lisbon Portugal, 15-18 June 1992 ,Laboratorio Nacional de Engenharia Civil 1317-1326.Link zu Google Scholar
[Tiano.etal:1999]Tiano, P.; Biagiotti, L.; Mastromei, G. (1999): Bacterial bio-mediated calcite precipitation for monumental stones conservation: methods of evaluation. In: J. Microbiol. Methods, 36 (1), 139-145Link zu Google Scholar
[Tiano:1995]Tiano, P. (1995): Stone reinforcement by calcite crystal precipitation induced by organic matrix macromolecules. In: Studies in Conservation, 40 (3), 171-176Link zu Google Scholar
[VergesBelmin:1994]Verges-Belmin, V. (1994): Pseudomorphism of gypsum after calcite, a new textural feature accounting for the marble sulphation mechanism. In: Atmospheric Environment, 28 (2), 295-304Link zu Google Scholar
[Wolf.etal:1992]Wolf, Manfred; Rohde, Harald (1992): Solubility of calcite in mixed aqueous solutions of NaCl and KCl at 25 degrees C and CO2 partial pressures of about 1 kPa. In: Proceedings of the 7th international symposium on water rock interaction, 7 (), 195Link zu Google Scholar