Halit: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox_Salz
|Footnote=<ref>http://webmineral.com/data/Halite.shtml gelesen 28.07.2010</ref><ref>http://www.mindat.org/min-1804.html gelesen 28.07.2010</ref><ref>http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Halit gelesen 28.07.2010</ref><ref name=hydrohalit>http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Hydrohalit gelesen 28.07.2010</ref>
|bild =[[Image:NaCl 27.4.2006-10x.JPG|300px]]
|mineralogischerName=Halit
|chemischerName =Natriumchlorid
|Trivialname =Kochsalz, Steinsalz
|chemFormel =NaCl
|Hydratformen =Natriumchlorid Dihydrat/Hydrohalit (NaCl•2H<sub>2</sub>O)
|Kristallsystem =kubisch
|Deliqueszenzfeuchte =75,4%
|Löslichkeit=6,135 mol/kg
|Dichte =2,163 g/cm<sup>3</sup>
|Molvolumen =27,02 cm<sup>3</sup>/mol
|Molgewicht =58,44 g/mol
|Transparenz =durchsichtig bis durchscheinend
|Spaltbarkeit =vollkommen
|Kristallhabitus =kubische (würfelförmige) Kristalle; körnige, massige Aggregate
|Zwillingsbildung =keine
|Brechungsindices =n<sub>D</sub>=1,5443
|Doppelbrechung =
|optOrientierung=isotrop
|Pleochroismus =
|Dispersion =
|Phasenübergang =
|chemVerhalten =
|Bemerkungen =leicht wasserlöslich
|Literatur =<bib id="Steiger.etal:2014"/> <bib id="Robie.etal:1978"/> <bib id="Dana:1951"/>
}}
== Abstract  ==


= <br>Abstract =
== Vorkommen von Halit ==


= <br>Einleitung  =
Das gemeinhin als Speise- oder Streusalz verwendete Natriumchlorid wird auf dem Wege des bergmännischen Abbaus, der Gewinnung aus Meerwasser oder aus Salzseen nutzbar gemacht.<br>
Der Gehalt an Natriumchlorid in Meerwasser liegt bei etwa 2,7 M.%.<br>


= <br>Allgemeines =
== Angaben zu Herkunft und Bildung von Halit an Baudenkmalen ==


== <br>Vorkommen von Halit ==
Durch den Eintrag von Materialien, die lösliche Natriumverbindungen enthalten, kann im mineralischen System eines Baudenkmals Natriumchlorid als Ausblühsalz entstehen. Anzuführen ist der hohe Gehalt von Natriumionen in Zementen. Der Eintrag von Natrium– und Chloridionen kann ferner durch belastetes Grund- und Oberflächenwasser erfolgen. Eine Fülle von Reinigungsmaterialien (wie Salzsäure, Abbeizprodukte) und v.a. früher verwendeten Restaurierungsmaterialien (wie Wasserglas) können Natrium – und Chloridionen in Baudenkmäler eintragen. Häufige Quelle für Halit ist ferner Streusalz, welches überwiegend aus Natriumchlorid besteht, und salzhaltiges Meerwasser bei Objekten in Küstennähe.


Das gemeinhin als Speise- oder Streusalz verwendete Natriumchlorid wird auf dem Wege des bergmännischen Abbaus, der Gewinnung aus Meerwasser, aus Salzseen oder nutzbar gemacht.<br>Der Gehalt an Natriumchlorid in Meerwasser liegt bei etwa 2,7 M.%.<br><br>


== <br>Angaben zu Herkunft und Bildung von Halit an Baudenkmalen ==
== Lösungsverhalten ==


Durch den Eintrag von Materialien, die lösliche Natriumverbindungen enthalten, kann im mineralischen System eines Baudenkmals Natriumchlorid als Ausblühsalze entstehen. Anzuführen ist der hohe Gehalt von Natriumionen in Zementen. Der Eintrag von Natrium– und Chloridionen kann ferner durch belastetes Grund- und Oberflächenwasser erfolgen. Eine Fülle von Reinigungsmaterialien (wie Salzsäure, Abbeizprodukte) und v.a. früher verwendeten Restaurierungsmaterialien<br>(wie Wasserglas) können Natrium – und Chloridionen in Baudenkmäler eintragen. Häufige Quelle für Halit ist ferner Streusalz, welches überwiegend aus Natriumchlorid besteht, und salzhaltiges Meerwasser bei Objekten in Küstennähe.<br>
Der häufig auftretende Halit zählt mit einer Löslichkeit von 6.13 mol/kg (20°C) zur Gruppe der leichtlöslichen und somit leicht mobilisierbaren Salzen. Die Löslichkeit verändert sich bei variierender Temperatur im Bereich 10-30°C vergleichsweise wenig.  


= <br>Angaben zum Schadenspotential und zur Verwitterungsaktivität von Calcit =
[[Image:L NaCl.jpg|thumb|left|800px|Abbildung 1:Löslichkeit von Natriumchlorid in Wasser. Aufgetragen ist die Molalität ''m'' [n(NaCl)•kg(H<sub>2</sub>O)<sup>-1</sup>] gegen die Temperatur.]]


== <br>Lösungsverhalten  ==
<br clear="all">
{|border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" width="52%" align="left" class="wikitable"
|+''Tabelle 1: Löslichkeit von Halit in Abhängigkeit zur Temperatur nach <bib id="Steiger.etal:2008c"/>. ''                   
|-
|bgcolor = "#F0F0F0"| '''Temperatur'''
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''10°C'''
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''20°C'''
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''30°C'''
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''40°C'''
|-
|bgcolor = "#F7F7F7" | Löslichkeit [mol/kg]
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 6,11
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 6,13
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 6,17
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 6,22
|}
<br clear=all>


Calcit ist in reinem Wasser kaum löslich. Der Temperatureinfluß auf die Löslichkeit ist gering.<br>Enthält Wasser allerdings CO2, dann erhöht sich die Löslichkeit deutlich.
== Hygroskopizität  ==


18°C 25°C<br> 0,015g/l 0,014 g/l
[[Image:D NaCl d.jpg|thumb|left|800px|Abbildung 2: Deliqueszenzverhalten von Natriumchlorid in Abhängigkeit der Temperatur. Aufgetragen ist die Wasseraktivität ''a<sub>w</sub>'' gegen die Temperatur.]]
<br clear=all>


<br>Tabelle 1 – Löslichkeit von Calcit in Abhängigkeit zur Temperatur [Angaben nach H. J. Schwarz 1996 und<br>Stark/Stürmer 1993]
Die Deliqueszenzfeuchte von Halit liegt mit einem Wert von ca. 75% in einem Bereich, der bei nordeuropäischen Klimaverhältnissen häufig durchlaufen wird. Temperaturschwankungen beeinflussen den Deliqueszenzpunkt von Halit wenig, anders als bei beispielsweise [[Niter]] oder [[Nitronatrit]].


<br>Das System CaCO3– H2O:<br>Beide bekannte Hydratstufen von Calciumcarbonat existieren nur unter besonderen Verhältnissen<br>und dehydrieren unter Normalbedingungen an der Luft.
<br clear=all>  
{|border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" width="52%" align="left" class="wikitable"
|+''Tabelle 2: Deliqueszenzfeuchte von Natriumchlorid in Temperaturabhängigkeit nach <bib id="Steiger.etal:2014"/>''                   
|-
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| 0°C
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| 10°C
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| 20°C
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| 30°C
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| 40°C
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| 50°C
|-
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 75,9%r.F.
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 75,6%r.F.
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 75,4%r.F.
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 75,2%r.F.
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 75,0%r.F.
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 74,8%r.F.
|}
<br clear=all>


(vgl.Tabelle Hygroskopizität der Salze und Gleichgewichtsfeuchte)


== <br>Hygroskopizität  ==
<br> '''Feuchtesorption:'''<br>Theoretischen Berechnungen zufolge kann 1g NaCl 4,3g Feuchtigkeit aufnehmen. Nachstehend ist die Feuchtesorption bei variierenden relativen Feuchten wiedergegeben:


== <br>Kristallisationsdruck  ==


== <br>Hydratationsverhalten ==
<br clear="all">
{|border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" width="52%" align="left" class="wikitable sortable"
|+''Tabelle 3:Feuchtesorption in M% nach 56 Tagen nach <bib id="Vogt.etal:1993"/> ''                   
|-
|bgcolor = "#F0F0F0"| '''Lagerungsfeuchte/Salzphase'''
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''NaCl'''
|-
|bgcolor = "#F7F7F7" | '''87% r.F.'''
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 153
|-
|bgcolor = "#F7F7F7" | '''81% r.F.'''
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 22
|-
|bgcolor = "#F7F7F7" | '''79% r.F.'''
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 7
|}
<br clear=all>


== <br>Hydratationsdruck ==
== Kristallisationsdruck ==


== <br>Umwandlungsreaktionen  ==
Bei der Kristallisation aus wässeriger Lösung lässt sich für Halit ein Kristallisationsdruck von 55,4-65,4 N/mm<sup>2</sup> <bib id="Winkler:1975" /> angeben (zum Vergleich die berechneten Angaben der Werteskala anderer bauschädlichen Salze: 7,2-65,4 N/mm<sup>2</sup>). Zu berücksichtigen sind hierbei die vorliegenden Temperatur- und Konzentrationsverhältnisse, so dass die Zahlenwerte nur einen Hinweis auf ein reelles Schadenspotential in puncto Kristallisationsdruck des Salzes geben können. Im Vergleich zu anderen Salzphasen ist der Kristallisationsdruck extrem hoch.


= <br>Analytischer Nachweis =
== Hydratationsverhalten  ==


== <br>Mikrochemie  ==
Unter normalen Bedingungen existiert nur die hydratwasserfreie Form des Salzes. Lediglich beim Ausfall aus einer gesättigten, wässerigen Natriumchloridlösung und einer Temperatur von unter 0,15 °C bildet sich als Bodensatz das Dihydrat Hydrohalit
<ref name=hydrohalit>http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Hydrohalit gelesen 28.07.2010</ref>.


Laboruntersuchung:<br>Calcit ist nur geringfügig in reinem Wasser zu lösen, so daß keine Rekristallisation initiiert werden kann.
<!--
=== Hydratationsdruck  ===


== <br>Mikroskopie ==
=== Umwandlungsreaktionen ===


Brechungsindizes von Calcit: n0 = 1.658, nE = 1.486<br>Doppelbrechung: Δ = max. 0,172<br>Kristallklasse: trigonal
== <br>Analytischer Nachweis  ==


<br>Polarisationsmikroskopische Untersuchung:
-->


Calcitkristalle, die Kalkmörtel, Verputz oder Malschicht entstammen, sind in der Regel außerordentlich kleinteilig, so daß morphologische Eigenschaften lichtmikroskopisch selten klar erfaßbar sind. Vielmehr zeigt sich Calcit in Materialproben als eine Art Matrix feiner, rundlich wirkender Partikel, in welcher nur selten gut ausgebildete, tafelige Rhomboeder vorliegen, welche für Calcit charakteristisch sind.
== Mikroskopie ==


Entstammen Calcitkristalle eines Probematerials anderen Herkunftsquellen, wie Kalkspat, Kreiden, Muscheln etc., dann können deutlich<br>größere, äquidimensionale Partikel auftreten. Stark elongierte Teilchen, Latten oder Nadeln sowie Kristallaggregate erscheinen nicht.
===  Laboruntersuchung  ===
Natriumchloridkristalle sind mit großer Zuverlässigkeit anhand morphologischer Merkmale zu identifizieren. Einzelpartikel sind zumeist in Rechteck- oder in Würfelform/Oktaederform ausgebildet und weisen somit deutlich rechte Winkel im Kristallbau auf.<br>  


Die sehr hohe Doppelbrechung führt selbst bei kleinen Partikeln zu deutlichen Interferenzphänomenen. Auffällig ist zudem der starke Reliefwechsel, besonders deutlich bei der Verwendung eines Immersionsmedium, welches einen Brechungsindex nahe dem des nO – Wertes von 1,658 besitzt. Da Calcit optisch einachsig ist, zeigt sich unabhängig von der Orientierung und der Betrachtungsrichtung auf einen Einzelpartikel in einer der beiden Normalstellungen<br>stets ein fester Brechungsindexwert, der mit nD = 1,658 wirksam ist.
'''Brechungsindex:'''&nbsp; n<sub>D</sub> = 1,544<br>'''Kristallklasse:'''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; kubisch<br>  


<br>Verwechslungsmöglichkeiten:  
'''Polarisationsmikroskopische Untersuchung:'''


Calcit ist eindeutig zuzuweisen, wenn die nachstehenden Merkmale erfaßt sind:
Natriumchlorid zählt wie Kaliumchlorid zu den wenigen bauschädlichen Salzen des kubischen Kristallsystems. Der Kristall zeigt aufgrund seines isotropen inneren Aufbaus keine Eigenschaften der Doppelbrechung.


*Calcit ist in Wasser kaum löslich<br> * Säureempfindlichkeit<br> * sehr starke Doppelbrechung<br> * hohes Relief in den meisten Immersionsmedien<br> * bei der Verwendung eines Einbettmedium mit einem Brechungsindex von 1,662 zeigt sich ein starker Reliefwechsel, wobei ein Kristall in der Normalstellung nahezu verschwindet, in welcher der nO-Bechungsindex wirksam ist<br> * es ist nur parallele und symmetrische Auslöschung beobachtbar
Die Zuweisung des Brechungsindex erfolgt entsprechend der Immersionsmethode in Standart- Immersionsöl mit einem Brechungsindex n<sub>D</sub> =1,518. Halitkristalle weisen in jeder möglichen Stellung die gleiche optische Dichte auf, wodurch es bei der Durchstrahlung von linear polarisiertem Licht zu keiner Geschwindigkeitsveränderung und Umorientierung der Lichtwellen kommt. Bei der Betrachtung mit gekreuzten Polarisatoren sind die Kristalle somit nicht erkennbar, sie verbleiben (richtungsunabhängig) ausgelöscht.


<br>Salzphasen, die calcitähnliche chemische und optische Eigenschaften aufweisen:<br>Salzphase Unterscheidungsmerkmale zu Calcit<br>Dolomit; MgCa(CO3)2 Beide Indizes über 1.5<br>Magnesit; MgCO3 Beide Indizes über 1.5, nO- Index mit 1.7-1.719 deutlich höher, als bei Calcit.<br>
<br> '''Verwechslungsmöglichkeiten:'''<br>  


== Photometrie ==
Die Gruppe der isotropen bauschädlichen Salze beschränkt sich auf Halit, Sylvin und Fluorit; alle diese Phasen können problemlos voneinander unterschieden werden.


== <br>Röntgendiffraktometrie ==
<br clear="all">  


== <br>Ionenchromatographie ==


== <br>DTA/TG ==
{| cellspacing="1" cellpadding="1" border="1" style="width: 498px; height: 85px;"
|+''Tabelle 4:Unterscheidungsmerkmale zu anderen Chloriden''
|-
|bgcolor = "#F0F0F0"| '''Salzphase'''
|bgcolor = "#F0F0F0"| '''Unterscheidungsmerkmale'''
|-
|bgcolor = "#F7F7F7"| [[Sylvin]] KCl
|bgcolor = "#FFFFEO"| Brechungsindex unter 1,518.
|-
|bgcolor = "#F7F7F7"| [[Fluorit]] CaF<sub>2</sub>
|bgcolor = "#FFFFEO"| Brechungsindex unter 1,518, kaum wasserlöslich.
|}


== <br>IR-Spektroskopie ==
<!--


= <br>Umgang mit Calcitschäden =
=== <br>Röntgendiffraktometrie  ===


= <br>Salze und Salzschäden im Bild =
=== <br>Raman-Stektroskopie  ==


== <br>Am Objekt ==
=== DTA / TG  ===


== <br>Unter dem Polarisationsmikrokop ==
=== <br>IR-Spektroskopie ===


<br>  
== <br>Umgang mit Halitschäden  ==


== Unter dem Rasterelektronenmikroskop ==
-->


= <br>Weblinks =
== Salze und Salzschäden im Bild ==


<br>http://webmineral.com/data/Calcite.shtml
=== Am Objekt  ===


http://www.mindat.org/min-859.html
<gallery caption="" widths="200px" heights="150px" perrow="3">


http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Calcit
Image:Strahlsund_Kochsalz-Kruste.jpg|Halit Kruste auf einer Ziegeloberfläche
Image:Strahlsund_Kochsalz-Whisker.jpg|Halit Whisker
</gallery>


= <br>Literatur =
=== Unter dem Polarisationsmikrokop ===


<br>  
<gallery caption="Auskristallisat aus wässrigen Proben auf Objektträger" widths="200px" heights="150px" perrow="3">


<br>
Image:NaCl 27.4.2006-10x (1).JPG|Natriumchlorid, auskristallisiert aus wässriger Lösung auf einem Objektträger
Image:NaCl 27.4.2006-10x (2).JPG|Natriumchlorid, auskristallisiert aus wässriger Lösung auf einem Objektträger
Image:NaCl 27.4.2006-10x (5).JPG|Natriumchlorid, auskristallisiert aus wässriger Lösung auf einem Objektträger
Image:NaCl 27.4.2006-10x (6).JPG|Natriumchlorid, auskristallisiert aus wässriger Lösung auf einem Objektträger
Image:NaCl 27.4.2006-10x.JPG|Natriumchlorid, auskristallisiert aus wässriger Lösung auf einem Objektträger
Image:NaCl+CaSO4 reale Probe 01.JPG|Natriumchlorid und Calciumsulfat in realer Probe, auskristallisiert aus wässriger Lösung auf einem Objektträger
Image:NaCl+CaSO4 reale Probe 02.JPG|Natriumchlorid und Calciumsulfat in realer Probe, auskristallisiert aus wässriger Lösung auf einem Objektträger
 
</gallery>  
 
<!--
=== Unter dem Rasterelektronenmikroskop  ===
 
-->
 
== Weblinks  ==
 
<references/>
 
== Literatur  ==
 
<!-- System NaCl-H2O wurde von BRAITSCH (1962) und FRENZEL (1980) -->
 
<biblist/>
 
'''Weitere Literatur'''
<!--
<bibprint filter=" title:%NaCl%"/>
-->
[[Category:Halit]] [[Category:Mainusch,Nils]][[Category:Schwarz,Hans-Jürgen]] [[Category:R-MSteiger]] [[Category:Review]] [[Category:Chlorid]] [[Category:Salz]][[Category:Liste]]

Aktuelle Version vom 6. März 2024, 08:04 Uhr

Autoren: Hans-Jürgen Schwarz, Nils Mainusch
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Halit[1][2][3][4]
NaCl 27.4.2006-10x.JPG
Mineralogische Salzbezeichnung Halit
Chemische Bezeichnung Natriumchlorid
Trivialname Kochsalz, Steinsalz
Chemische Formel NaCl
Hydratformen Natriumchlorid Dihydrat/Hydrohalit (NaCl•2H2O)
Kristallsystem kubisch
Deliqueszenzfeuchte 20°C 75,4%
Löslichkeit(g/l) bei 20°C 6,135 mol/kg
Dichte (g/cm³) 2,163 g/cm3
Molares Volumen 27,02 cm3/mol
Molare Masse 58,44 g/mol
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Spaltbarkeit vollkommen
Kristallhabitus kubische (würfelförmige) Kristalle; körnige, massige Aggregate
Zwillingsbildung keine
Phasenübergang
Chemisches Verhalten
Bemerkungen leicht wasserlöslich
Kristalloptik
Brechungsindices nD=1,5443
Doppelbrechung
Optische Orientierung isotrop
Pleochroismus
Dispersion
Verwendete Literatur
[Steiger.etal:2014]Titel: Weathering and Deterioration
Autor / Verfasser: Steiger, Michael; Charola A. Elena; Sterflinger, Katja
Link zu Google Scholar
[Robie.etal:1978]Titel: Thermodynamic properties of minerals and related substances at 298.15 K and 1 bar pressure and higher temperatures
Autor / Verfasser: Robie R.A., Hemingway B.S.; Fisher J.A.
Link zu Google Scholar
[Dana:1951]Titel: Dana's System of Mineralogy
Autor / Verfasser: Dana J.D.
Link zu Google Scholar


Abstract[Bearbeiten]

Vorkommen von Halit[Bearbeiten]

Das gemeinhin als Speise- oder Streusalz verwendete Natriumchlorid wird auf dem Wege des bergmännischen Abbaus, der Gewinnung aus Meerwasser oder aus Salzseen nutzbar gemacht.
Der Gehalt an Natriumchlorid in Meerwasser liegt bei etwa 2,7 M.%.

Angaben zu Herkunft und Bildung von Halit an Baudenkmalen[Bearbeiten]

Durch den Eintrag von Materialien, die lösliche Natriumverbindungen enthalten, kann im mineralischen System eines Baudenkmals Natriumchlorid als Ausblühsalz entstehen. Anzuführen ist der hohe Gehalt von Natriumionen in Zementen. Der Eintrag von Natrium– und Chloridionen kann ferner durch belastetes Grund- und Oberflächenwasser erfolgen. Eine Fülle von Reinigungsmaterialien (wie Salzsäure, Abbeizprodukte) und v.a. früher verwendeten Restaurierungsmaterialien (wie Wasserglas) können Natrium – und Chloridionen in Baudenkmäler eintragen. Häufige Quelle für Halit ist ferner Streusalz, welches überwiegend aus Natriumchlorid besteht, und salzhaltiges Meerwasser bei Objekten in Küstennähe.


Lösungsverhalten[Bearbeiten]

Der häufig auftretende Halit zählt mit einer Löslichkeit von 6.13 mol/kg (20°C) zur Gruppe der leichtlöslichen und somit leicht mobilisierbaren Salzen. Die Löslichkeit verändert sich bei variierender Temperatur im Bereich 10-30°C vergleichsweise wenig.

Abbildung 1:Löslichkeit von Natriumchlorid in Wasser. Aufgetragen ist die Molalität m [n(NaCl)•kg(H2O)-1] gegen die Temperatur.


Tabelle 1: Löslichkeit von Halit in Abhängigkeit zur Temperatur nach [Steiger.etal:2008c]Titel: An improved model incorporating Pitzer's equations for calculation of thermodynamic properties of pore solutions implemented into an efficient program code
Autor / Verfasser: Steiger, Michael; Kiekbusch, Jana; Nicolai, Andreas
Link zu Google Scholar
.
Temperatur 10°C 20°C 30°C 40°C
Löslichkeit [mol/kg] 6,11 6,13 6,17 6,22


Hygroskopizität[Bearbeiten]

Abbildung 2: Deliqueszenzverhalten von Natriumchlorid in Abhängigkeit der Temperatur. Aufgetragen ist die Wasseraktivität aw gegen die Temperatur.


Die Deliqueszenzfeuchte von Halit liegt mit einem Wert von ca. 75% in einem Bereich, der bei nordeuropäischen Klimaverhältnissen häufig durchlaufen wird. Temperaturschwankungen beeinflussen den Deliqueszenzpunkt von Halit wenig, anders als bei beispielsweise Niter oder Nitronatrit.


Tabelle 2: Deliqueszenzfeuchte von Natriumchlorid in Temperaturabhängigkeit nach [Steiger.etal:2014]Titel: Weathering and Deterioration
Autor / Verfasser: Steiger, Michael; Charola A. Elena; Sterflinger, Katja
Link zu Google Scholar
0°C 10°C 20°C 30°C 40°C 50°C
75,9%r.F. 75,6%r.F. 75,4%r.F. 75,2%r.F. 75,0%r.F. 74,8%r.F.




Feuchtesorption:
Theoretischen Berechnungen zufolge kann 1g NaCl 4,3g Feuchtigkeit aufnehmen. Nachstehend ist die Feuchtesorption bei variierenden relativen Feuchten wiedergegeben:



Tabelle 3:Feuchtesorption in M% nach 56 Tagen nach [Vogt.etal:1993]Titel: Der Einfluss hygroskopischer Salze auf die Gleichgewichtsfeuchte und Trocknung anorganischer Baustoffe
Autor / Verfasser: Vogt, R.; Goretzki, Lothar
Link zu Google Scholar
Lagerungsfeuchte/Salzphase NaCl
87% r.F. 153
81% r.F. 22
79% r.F. 7


Kristallisationsdruck[Bearbeiten]

Bei der Kristallisation aus wässeriger Lösung lässt sich für Halit ein Kristallisationsdruck von 55,4-65,4 N/mm2 [Winkler:1975]Titel: Stone: Properties, Durability in Man ´s Environment
Autor / Verfasser: Winkler, Erhard M.
Link zu Google Scholar
angeben (zum Vergleich die berechneten Angaben der Werteskala anderer bauschädlichen Salze: 7,2-65,4 N/mm2). Zu berücksichtigen sind hierbei die vorliegenden Temperatur- und Konzentrationsverhältnisse, so dass die Zahlenwerte nur einen Hinweis auf ein reelles Schadenspotential in puncto Kristallisationsdruck des Salzes geben können. Im Vergleich zu anderen Salzphasen ist der Kristallisationsdruck extrem hoch.

Hydratationsverhalten[Bearbeiten]

Unter normalen Bedingungen existiert nur die hydratwasserfreie Form des Salzes. Lediglich beim Ausfall aus einer gesättigten, wässerigen Natriumchloridlösung und einer Temperatur von unter 0,15 °C bildet sich als Bodensatz das Dihydrat Hydrohalit [4].


Mikroskopie[Bearbeiten]

Laboruntersuchung[Bearbeiten]

Natriumchloridkristalle sind mit großer Zuverlässigkeit anhand morphologischer Merkmale zu identifizieren. Einzelpartikel sind zumeist in Rechteck- oder in Würfelform/Oktaederform ausgebildet und weisen somit deutlich rechte Winkel im Kristallbau auf.

Brechungsindex:  nD = 1,544
Kristallklasse:       kubisch

Polarisationsmikroskopische Untersuchung:

Natriumchlorid zählt wie Kaliumchlorid zu den wenigen bauschädlichen Salzen des kubischen Kristallsystems. Der Kristall zeigt aufgrund seines isotropen inneren Aufbaus keine Eigenschaften der Doppelbrechung.

Die Zuweisung des Brechungsindex erfolgt entsprechend der Immersionsmethode in Standart- Immersionsöl mit einem Brechungsindex nD =1,518. Halitkristalle weisen in jeder möglichen Stellung die gleiche optische Dichte auf, wodurch es bei der Durchstrahlung von linear polarisiertem Licht zu keiner Geschwindigkeitsveränderung und Umorientierung der Lichtwellen kommt. Bei der Betrachtung mit gekreuzten Polarisatoren sind die Kristalle somit nicht erkennbar, sie verbleiben (richtungsunabhängig) ausgelöscht.


Verwechslungsmöglichkeiten:

Die Gruppe der isotropen bauschädlichen Salze beschränkt sich auf Halit, Sylvin und Fluorit; alle diese Phasen können problemlos voneinander unterschieden werden.



Tabelle 4:Unterscheidungsmerkmale zu anderen Chloriden
Salzphase Unterscheidungsmerkmale
Sylvin KCl Brechungsindex unter 1,518.
Fluorit CaF2 Brechungsindex unter 1,518, kaum wasserlöslich.


Salze und Salzschäden im Bild[Bearbeiten]

Am Objekt[Bearbeiten]

Unter dem Polarisationsmikrokop[Bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

[Dana:1951]Dana E.S. (Hrsg.) Dana J.D. (1951): Dana's System of Mineralogy, 7, Wiley & SonsLink zu Google Scholar
[Robie.etal:1978]Robie R.A., Hemingway B.S.; Fisher J.A. (1978): Thermodynamic properties of minerals and related substances at 298.15 K and 1 bar pressure and higher temperatures. In: U.S. Geol. Surv. Bull, 1452 ()Link zu Google Scholar
[Steiger.etal:2008c]Steiger, Michael; Kiekbusch, Jana; Nicolai, Andreas (2008): An improved model incorporating Pitzer's equations for calculation of thermodynamic properties of pore solutions implemented into an efficient program code. In: Construction and Building Materials, 22 (8), 1841-1850, Webadresse, https://doi.org/10.1016/j.conbuildmat.2007.04.020Link zu Google Scholar
[Steiger.etal:2014]Steiger, Michael; Charola A. Elena; Sterflinger, Katja (2014): Weathering and Deterioration. In: Siegesmund S.; Snethlage R. (Hrsg.): Stone in Architecture, Springer Verlag Berlin Heidelberg, 223-316, Webadresse, https://doi.org/10.1007/978-3-642-45155-3_4.Link zu Google Scholar
[Vogt.etal:1993]Vogt, R.; Goretzki, Lothar (1993): Der Einfluss hygroskopischer Salze auf die Gleichgewichtsfeuchte und Trocknung anorganischer Baustoffe, unveröffentlichter Bericht.Link zu Google Scholar
[Winkler:1975] Winkler, Erhard M. (1975): Stone: Properties, Durability in Man ´s Environment, Springer Verlag, WienLink zu Google Scholar

Weitere Literatur