Materialfeuchtebestimmung: Vergleich der Verfahren und ihre praktische Relevanz: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|
(kein Unterschied)
|
Version vom 4. Oktober 2010, 07:15 Uhr
Autoren: Hans-Jürgen Schwarz, NN
zurück zu Messung der Materialfeuchte
Abstract
Einleitung
Die für die Praxis nach wie vor wichtigsten Verfahren zur Bestimmung der Feuchte von Baustoffen bzw. an Bauteilen stellen die direkten Verfahren dar, d.h. die gravimetrischen und die chemischen Verfahren. Der wesentliche Nachteil der gravimetrischen Methode besteht zum einen in dem zerstörenden Eingriff in das Bauteil, zum anderen in der Dauer der Feuchtebestimmung. Etwas ungenauer, aber für viele Anwendungsfälle ausreichend genau arbeiten die chemischen Verfahren, die zwar schnelle, aber doch auch zerstörende Verfahren darstellen.
Hygrometrische Verfahren haben abgesehen von der Verwendung einfacher Fühler zur Überwachung des Abbindeprozesses von Beton nur für die Feuchtemessung an Holz eine Bedeutung, sind aber ansonsten nicht von baupraktischer Relevanz.
Von den elektrischen Verfahren ist das Leitfähigkeitsverfahren im Prinzip nur für die Messung der Feuchte von Holz und Holzwerkstoffen sowie zur Überwachung der Betonfeuchte geeignet. Die Anwendung dieses Verfahrens auf massive Baustoffe ist selbst dann, wenn vergleichende Kalibriermessungen nach der gravimetrischen Methode vorgenommen werden, kritisch und kann allenfalls zur Erkennung von Tendenzen erfolgen.
Das Kapazitätsverfahren findet häufiger Anwendung, insbesondere für die Messung von Feuchteprofilen bzw. -verteilungen, sowie zur Überwachung von Trocknungsmaßnahmen. Dennoch besteht ein nicht unerheblicher Fehlerfaktor und es bedarf eines erfahrenen Fachmanns zur Anwendung des Verfahrens, insbesondere zur richtigen Interpretation der Messergebnisse.
Bei den Mikrowelleverfahren wurde zwar schon eine große Zahl von Messgeräten entwickelt, die Anwendung in der Bauwerksdiagnostik ist jedoch noch in der Erprobung.
Von den übrigen Verfahren kommt gegenwärtig nur dem Neutronenverfahren eine gewisse baupraktische Relevanz zu. Neben der Notwendigkeit von Kalibriermessungen erfasst die Methode auch chemisch gebundenes Wasser. Insbesondere ist die geringe Ortsauflösung als ein Nachteil der Methode zu nennen.