Hygrometrische Bestimmung der Materialfeuchte
Autoren: Hans-Jürgen Schwarz, NN
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Abstract[Bearbeiten]
Einleitung[Bearbeiten]
Das Verfahren beruht auf der hygrometrischen Feuchtemessung nach einem Feuchteausgleich zwischen der Luft und dem zu untersuchenden Material. Jeder Baustoff nimmt aus der Umgebung Wasser auf, das zunächst an den Porenoberflächen und in den Poren angelagert wird (Sorption). Die Menge des aus der Luft aufgenommenen Wassers hängt vom Material des Baustoffs und von der relativen Feuchte der Luft ab. Sinkt die relative Feuchte der Luft, gibt der Baustoff wieder Feuchte an die Luft ab (Desorption). Diese Vorgänge werden durch die Sorptionsisothermen beschrieben. Sind die Sorptionsisothermen bekannt, dann lässt sich aus der Luftfeuchte in einem abgeschlossenen Volumen innerhalb des Bauteils die Materialfeuchte der Umgebung angeben. Hiermit ist klar, dass diese Messmethode nur unterhalb der Sättigungsfeuchte eines Materials einsetzbar ist.
Als mögliche Messmethoden kommen die Messung der RH unter einer Folie, die die Messfläche dicht überspannt, oder in einem Bohrloch in Frage. Die Messung kann auch mit einem Holzstück erfolgen, das in ein Bohrloch gelegt wird. Über die Ausgleichsfeuchte des Holzes kommt man dann zur Materialfeuchte. Die entsprechenden Umrechnungstabellen müssen jedoch immer bekannt sein.
Abbildung : Prinzip der Feuchteausgleichsmessung unter Folie (nach Weiß & Ungerer 1995)
Praktische Anwendung findet diese Methode wegen einer Reihe von Problemen (Hysterese, Temperatur, Dichte und Materialabhängigkeit) bisher nur bei der Messung der Holzfeuchte und zur Überwachung des Abbindeprozesses von Beton.